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Bereits beim Kontakt mit der Zunge zeigen sie ihre Wirkung. Bitterstoffe werden von den Bitterrezeptoren der Zunge wahrgenommen, beispielsweise beim Verzehr von Gemüse mit Bitterstoffen.
Sie erzeugen einen bitteren Geschmack im Mund, im selben Moment beginnen die Verdauungsorgane im Körper mit der Produktion von Sekreten. Trotz ihres intensiven, im ersten Augenblick gewöhnungsbedürftigen Geschmacks sind Bitterstoffe in der Lage das gesamte Wohlbefinden zu steigern.
Sie regen die Verdauung an, sie normalisieren die Magensäureproduktion und halten die Magenschleimhaut beweglich. Dadurch wirken sie als Appetitzügler. Außerdem werden Bitterstoffe als Stimmungsaufheller zur Behandlung von Depressionen und Ängsten eingesetzt und als Kräftigungsmittel verwendet, um die Entscheidungskraft zu stärken.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass Bitterstoffe in der Volksheilkunde verschiedener Kulturen über Jahrhunderte hinweg ein bedeutende Rolle gespielt haben.
So empfahl der griechische Arzt Hippokrates von Kos bereits im fünften Jahrhundert vor Christus die Einnahme von Bitterkräutern, um zahlreichen Beschwerden vorzubeugen.
Die mittelalterliche Universalgelehrte und Äbtissin Hildegard von Bingen nutzte Heilkräuter und Gemüse mit Bitterstoffen für Rezepte der Klostermedizin und im 16. Jahrhundert erschuf der Alchemist und Arzt Theophrastus Bombast von Hohenheim, auch bekannt als Paracelsus, aus Bitterkräutern und Bitterwurzeln eine Arznei, die ein gesundes und langes Leben ermöglichen sollte.
Urban Hjärne - http://libris.kb.se/bib/2150865, Gemeinfrei, Link
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts bereitete der schwedische Arzt und Chemiker Urban Hjärne ein ähnliches Medikament aus geheimen Zutaten zu, das er als „Elexir amarum“ bezeichnete und das im Jahr 1692 zum Verkauf in Apotheken zugelassen wurde.
Im 18. Jahrhundert soll der schwedische Arzt Klaus Samst die Rezeptur, die sich mittlerweile im Familienbesitz befand und in Vergessenheit geraten war, dann wiederentdeckt haben. Besonders bekannt wurde „Elexir amarum“, das sich mit „bitterer Heiltrank“ übersetzen lässt, schließlich im 20. Jahrhundert unter der Bezeichnung Schwedenbitter oder Schwedenkräuter, benannt nach den beiden schwedischen Ärzten Hjärne und Samst, welche die Rezeptur hergestellt hatten.
Beim Schwedenbitter handelt es sich um eine Bitterspirituose, also ein alkoholhaltiges Getränk mit mindestens 15 Prozent Alkoholgehalt, das aufgrund seiner Zutaten über einen bitteren Geschmack verfügt.
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Spirituosen gilt Schwedenbitter nicht als Genussmittel, sondern als Naturheilmittel, da es – je nach Rezeptur – aus verschiedenen Pflanzen-Bestandteilen zusammengestellt wird, beispielsweise Myrrhe, Safran, Angelikawurzel, Enzianwurzel, Rhabarberwurzel etc., die in einer Flasche mit Alkohol angesetzt werden, um sie nach einigen Tagen zu filtrieren, wodurch der fertige Schwedenbitter gewonnen wird.
Sinnvoller als alkoholhaltige Getränke zu konsumieren, ist jedoch die Aufnahme von Bitterstoffen über Nahrungsmittel. So kommen Bitterstoffe in unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten sowie Gewürzen vor. Beim Obst sind es vor allem Zitrusfrüchte, die über natürliche Bitterstoffe verfügen.
Dazu gehören Zitronen, Orangen, Pampelmusen und Grapefruits. Bei den Gewürzen sind es Ingwer, Pfeffer, Anis, Kardamom und Fenchel. Bei den Küchenkräuter weisen Thymian, Lorbeerblätter, Liebstöckel, Estragon, Rosmarin, Majoran, Salbei und Sauerampfer Bitterstoffe auf.
Heilkräuter mit Bitterstoffen, die zur Behandlung von Krankheiten und körperlichen Beschwerden eingesetzt werden, sind Wermut, Schafgarbe, Gänseblümchen, Hopfen, Tausendgüldenkraut und Olivenblatt. Aus bitterstoffhaltigen Heilkräutern lassen sich vor allem Tees herstellen.
Obwohl bei heutigen Obst- und Gemüsesorten Bitterstoffe oftmals herausgezüchtet wurden, um ihnen einen süßeren und angenehmeren Geschmack zu verleihen, lassen sie sich immer noch als gute Quelle zur Aufnahme von Bitterstoffen nutzen.
Gemüse mit Bitterstoffen eignet sich vor allem wegen seines hohen Gehalts an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen zum täglichen Verzehr. Es ist kalorienarm und verfügt über Ballaststoffe, die eine wichtige Funktion bei der Verdauung spielen.
Zudem kann bitterstoffhaltiges Gemüse sehr gut als Beikost zu den verschiedensten Speisen verzehrt werden. Einige Beispiele für Gemüse mit Bitterstoffen sind:
Chicorée, der sich als Gemüse und Salat zubereiten lässt, besitzt einen herben Bittergeschmack. Er ist ein wichtiger Vitaminlieferant und zählt zu den besonders wertvollen Gemüsesorten.
Chicorée enthält Mineralstoffe, ist kalorienarm und weist zahlreiche Spurenelemente auf, darunter Mangan, Magnesium und Kalium. Zudem verfügt Chicorée über einen hohen Betacarotin-Anteil. Betacarotin besitzt eine antioxidative Wirkung und schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Als Gemüse mit Bitterstoffen wirkt Chicorée auf vielfältige Weise. Seine Bitterstoffe unterstützen Galle und Leber, er stimuliert die Magensäfte, regt Bauchspeicheldrüse und Milz an, er sorgt für eine gesunde Darmflora und wirkt senkend bei hohem Blutdruck und hohen Cholesterinwerten. Die besten Bitterstoffe befinden sich beim Chicorée im mittleren Bereich am Wurzelende.
Die Bitterstoffe des Rosenkohls besitzen eine ähnliche Wirkung wie jene des Chicorées. Rosenkohl verfügt über krebshemmende Eigenschaften. Ursache hierfür sind die Abbauprodukte des Glucosinolats Sinigrin. Dieses natürliche Pflanzenprodukt schmeckt besonders bitter. Deshalb wurde es bereits aus vielen Rosenkohlsorten herausgezüchtet.
Neben wertvollen Bitterstoffen enthält Rosenkohl zudem Ballaststoffe, Vitamin B und C sowie Kalium. Außerdem soll Rosenkohl durch seine besonderen Nährstoffkombinationen in den Blättern die Konzentrationsfähigkeit fördern.
Die Artischocke galt in der Antike als wertvolle Delikatesse. Es handelt sich bei ihr um ein Blütengemüse. Lediglich die Blütenknospen und ein Stück des Stiels lassen sich verzehren. Der herbe Geschmack der Artischocke wird durch den Bitterstoff Cynarin verursacht.
Cynarin beugt der Entstehung von Gallensteinen vor, es wirkt cholesterinsenkend und regt in der Leber den Abfluss von Galle an. Artischocken weisen in größerem Umfang die Vitamine C und B1 auf, Mineralien wie Eisen, Magnesium und Calcium sowie das Provitamin A, und das Kohlenhydrat Inulin. Dieser lösliche Ballaststoff vermittelt ein umfangreiches Sättigungsgefühl und unterstützt die Darmgesundheit auf besondere Weise.
Die Zichorie, auch bekannt als „Gemeine oder Gewöhnliche Wegwarte“, erreicht eine Wuchshöhe von 30 Zentimetern bis zu 1,4 Metern und verfügt über eine tiefreichende Pfahlwurzel. Die Zichorie gedeiht besonders an Wegrändern und Böschungen.
Ihre Wurzeln lassen sich trocknen und rösten und können als Kaffee-Ersatz verwendet werden. Tees, die mit dem Kraut der Zichorie zubereitet werden, besitzen eine abführende Wirkung. Sie werden bei Gallen- und Nierenleiden eingesetzt sowie bei Fieber. Auch zur Behandlung von Hautunreinheiten wird Zichorie-Tee verwendet, indem Kompressen und Wickel mit ihm getränkt werden.
Im Jahr 2020 wird die Zichorie („Gemeine Wegwarte“) „Heilpflanze des Jahres“ sein. Bereits 2005 war sie „Gemüse des Jahres“ sowie 2009 „Blume des Jahres“ in Deutschland.
Wer kein Gemüse mit Bitterstoffen sowie entsprechende Obst, Küchen- oder Heilkräuter verzehren möchte, beispielsweise weil er den bitteren Geschmack scheut, für den gibt es eine interessante, alternative Möglichkeit, um Bitterstoffe zu sich zu nehmen – in Form der sogenannten Bitterstoff-Kur „Herbal Caps“.
Dabei handelt es sich um pflanzliche Bitterstoffe in Kapselform. In den Kapseln ist unter anderem enthalten: Artischockenblattextrakt, Löwenzahnwurzelpulver, Hopfenblütenextrakt, Schafgarbenkrautpulver und Enzianwurzelpulver.
Mit den „Herbal Caps“ von Amaiva lässt sich der täglich Bedarf an Bitterstoffen einfach und effizient decken. Weitere Infos zur Bitterstoff-Kur „Herbal Caps“ gibt es unter https://www.amaiva.de/products/herbal-caps-bitterstoffe-kapseln